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Geschichte

Die Geschichte des Millioniser's

Der Millioniser ist ein Mundharmonika Blassynthesiser. Sein Erfinder ist Walt Miller (Walter Müller).

Die Idee bis zum Millioniser

Er wurde wurde über einen Zeitraum von 5 Jahren entwickelt, bis er in seiner ersten Form als Millioniser 2000 auf den Markt kam.


Bild: Der erste Millioniser Testtyp 1980 noch ohne Gehäuse!

1979 hat Walter Müller zusammen mit Harald Blobel und Urs-Peter Studer einen Prototypen hergestellt, der einen Roland Promars Analogsynthesizer ansteuern konnte. Die erste Controlleinheit war noch recht klobig, aber die Funktion war wirklich genau das was man von ihr erwartete. Mit ihr wurden dann auch die beiden Schallplatten "XMas and You" und "Perfidia" aufgenommen.


Bild: Die von UP Studer entwickelte Kontrolleinheit 1981

In der Folge wurde von Urs-Peter Studer eine neue Kontrolleinheit entwickelt. Diese Kontrolleinheit war schön und elegant. Er war für die Ansteuerung eines Promars vorgesehen. Leider war die Herstellung sehr teuer und aufwendig. Walt Miller hatte sich deshalb nach einer Finanzierung umgeschaut, die eine Neuentwicklung mit eigenem Synthesizer finanzieren sollte. Gleichzeitig suchte er einen Entwickler mit Erfahrung in Musikelektronik.

1982 kam Ronald Schlimme mit SM Elektronik zum Team. Der erste Auftrag war die Kontrolleinheit mit einer zu Standardsynthesizern genormten Schnittstelle zu versehen. Ferner sollten die Anforderungen an die Tonformung für Blassynthesizer ausgetestet werden. Für die Klangstudien wurden ein Modularsystem 100M von Roland, ein Moog Prodigy und diverse Zusatzgeräte wie Equalizer, Exiter, Hall, Chorus und Phaser verwendet. Die Resulate waren wirklich frappant. Ein Geiger der vorspielte, traute seinen Ohren kaum, als Walter ihn auf dem Millioniser-Prototypen nachspielte. Ebenso verblüffte er einen Trompeter, mit Beruf Blasmusikinstrumentenmacher. Der Millioniser kann 8 (!) Oktaven direkt durchsteuern, oder eben von Tuba bis Bachtrompete.

1982/83 wurde auch eine polyphone Steuereinheit entwickelt, die einen Roland Jupiter4 Synthesizer ansteuerte. Die Resultate waren eindrücklich.


Bild: Logo Millioniser

September 1983 kam endlich die erhoffte Finanzierung einer Millioniser-Firma in London zustande.


Bild: The faceless society

 

Der Werdegang des M2000


Bild: Millioniser 2000

Anfangs Oktober 1983 startete die Entwicklung des neuen Millioniser 2000. Alles wurde neu entwickelt.

Das Team: Alex Bärtschi, Peter Benz, Walter Müller, Wolfi Peccoraio, Marcel Rothen, Ronald Schlimme, Urs-Peter Studer, Felix Thommen

Design, Schalenbau, Elektronik, Software, Gehäuse. Prototypenbau, Anleitung, Presets (Sounds), Testsoftware, Produktions Dokumentation.

Die Entwicklung startete Mitte Oktober 1983 und anfangs April 1984 fand die Demonstration mit vier fertigen Geräten im Sheraton Zürich und im Hilton Basel statt. Nur fünf Monate von der Idee bis zum fertigen Produkt.

Schalenbau Plastik und Zinkspritzguss eine nicht gerade einfache Aufgabe für Urs-Peter Studer und Injecta AG.


Bild: Millioniser Explosionsschema

Gehäuse Design durch Walter Müller und die Firma Conran in London. Die geniale Idee, waren die abgeschägten Seiten an der Controlunit. Diese machen den Millioniser schlank.


Bild: Das erste Anschauungsmodell noch ohne Inhalt Nov 1983


Bild: Die ersten fünf Prototypen voll funktionierend April 1984

Für die Controlunit verwendeten wir den ersten, mit Analogeingängen versehenen, Einchip Prozessor von Motorola. Die machten für diesen Prozessor Reklame mit dem Slogan: " Wir fertigen den Prozessor und Sie machen die Musik darauf ". Ein kleiner Brief nach Genf an Motorola Europe, mit der Bemerkung, dass wir gerne mit diesem Prozessor Musik machen möchten, aber keine Chips erhältlich seinen, brachte den Entwickler des Chips und dem Chef der Abteilung Einchipper von Motorola nach Basel. Wir erhielten grosszügig Unterstützung und Chips.

Alex Bärtschi war der Vater der Controlunit-Elektronik und deren Software. Alex konnte nicht begreifen wieso seine Berechnungen für die Optokoppler nicht zum gewünschten Resultat führten. Bis wir feststellten, dass diese einen Speichereffekt aufwiesen, war das Problem nicht zu lösen. Wir haben dann kurzerhand die Logik umgekehrt, und nun funktionierte es wie gewünscht. Der Applikationingenieur von Telefunken (Lieferant für die Optoreflektoren) staunte nicht schlecht, als wir Ihn erklärten, das die Teile verkehrt funktionieren weil wir diese 3000 mal in der Sekunde abfragen.


Bild: Rock Ericson und die erste CU noch ungefärbt weiss

Ronald Schlimme war Projektleiter, verantwortlich für die Millioniser-Software und den Synthesiserteil. Die Test-Software dafür wurde von Peter Benz und Ronald Schlimme geschrieben (Alles noch in Assembler da die Funktionen sehr zeitkritisch waren).

Diese Entwicklung war Ende März 1984 abgeschlossen und Anfangs April fanden zwei Demos im Sheraton Zürich vor dem SMI und Basel im Hilton statt.


Bild: Die ersten vier Prototypen am Dienstag vor der Demo


Bild: Nur vier Tage Zeit zum kennenlernen und üben

Wollen Sie hören, wie das etwa getönt hat? Klicken Sie hier: Dudelsack (.mp3-Datei)


Bild: Auftritte im Shearaton und Hilton

Und dann die Demos im Shearaton, Zürich und Hilton, Basel und so wurde der Millioniser eingeführt durch Nigel Molden, Millioniser LDT London, aber hören Sie doch selbst: Intro (.mp3-Datei) (Das Laden kann etwas dauern!)

Und nun weiter mit der Millioniser 2000 Eröffnung: It comes from tomorrow, but it's here today (.mp3-Datei)


Bild: Rock Ericson

Rock Ericson an der Bassharmonika und hier noch einige Auszüge: Feelings, Glenn Miller (.mp3-Datei)


Bild: 800 verschickte Einladungen, mehr als 400 Besucher im Hilton Basel, wir erwarteten etwas über 100!


Bild: Der Saal war übervoll und alle gespannt auf das Kommende.


Bild: Nach der Vorführung

Im April konnten die Unterlagen und ein Prototyp an den Produzenten in Cardiff, Wales übergeben werden.

PS: diese Entwicklung, die Umfangmässig mehr als ein heutiger PC darstellt, wurde vom Papier zum produktionsfähigen Gerät in weniger als 6 Monaten durchgeführt. Notabene war die ganze Entwicklung noch ohne CAD-Unterstützung. Vom IBM-PC hatte man noch gar nichts gehört und damals war gerade die Geburt der ersten CAD Systeme.


Bild: Walter Müller

Schauen Sie in die weiteren Seiten, dort haben wir für Sie diverse Musikbeispiele und anderes zum Download bereitgestellt.